Hanf, botanisch als Teil der Familie der Moraceae (Maulbeerbaumgewächse) klassifiziert, teilt sich seine botanische Familie mit Pflanzen wie dem Hopfen. Ursprünglich stammt er aus Regionen des mittleren Ostens und Zentralasiens und hat sich über Jahrhunderte weltweit verbreitet.

Wurzeln

Das Wurzelsystem des Hanfs ist geprägt durch eine starke, spindelförmige Pfahlwurzel, von der robuste Seitenwurzeln ausgehen. Diese Wurzeln können bis zu 2 Meter tief in den Boden eindringen, wobei die Hauptmasse der Wurzeln in den oberen 30-50 cm des Bodens zu finden ist. Die Ausprägung des Wurzelwerks hängt stark von Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit, der Hanfsorte, dem Standort und der Grundwasserhöhe ab.

Stängel

Zu Beginn seines Wachstums zeigt sich der Hanfstängel krautig, entwickelt sich jedoch später zu einer holzigen Struktur. Er ist hexagonal geformt, mit länglichen Rippen und von Haaren bedeckt. Faktoren wie Bodentyp, Wasserverfügbarkeit, Standraum und Nährstoffangebot beeinflussen die Länge des Stängels.

Der holzige Teil des Stängels dient sowohl der Standfestigkeit als auch dem Wasser- und Nährstofftransport und bildet das Stützskelett der Pflanze. Für die Hanffasergewinnung ist besonders der Bastteil des Stängels von Bedeutung, der für die Reiß- und Drehfestigkeit der Pflanze sorgt. Die Faserzellen variieren in ihrer Länge und sind durch pektinhaltige Mittellamellen zu Bündeln verbunden. Durch den Prozess der Röste werden Pektine, Lignine und Pentosane abgebaut, was zu einer höheren Faserqualität führt.

Blattwerk

Die Blätter des Hanfs sind fingerförmig gefiedert, bestehend aus 5-9 gezähnten, schmal lanzettlichen Blattfingern. Sowohl die dunkelgrüne Oberseite als auch die blassgrüne Unterseite sind mit Drüsen und Haaren besetzt, was typisch für Hanfblätter ist.

Blüten

Bei Hanf gibt es zweihäusige Sorten, bei denen sich männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen befinden. Männliche Blüten bestehen aus einer Blütenhülle, fünf Blütenblättern und fünf Staubgefäßen, während weibliche Blüten dichter und kolbenförmig sind. Die weiblichen Blüten wachsen direkt an den Blütenständen und bestehen aus einem einsamigen Fruchtknoten und der Blütenhülle.

Männliche Pflanzen (Femelhanf) beginnen früher mit der Blüten- und Reifeentwicklung als weibliche Pflanzen (Hanfhenne). Der Reifeprozess startet nach dem Ausstäuben der Pollen. Um eine gleichmäßige Reife für die Fasergewinnung zu erzielen, wurden einhäusige Formen gezüchtet, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze tragen.

Botanik der Hanfpflanze: Details aus der Natur

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